Die hiesige Ortsgruppe des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC Schwetzingen & Umgebung) hat zur Aktion „Frostpendeln“ aufgerufen. Bei der Aktion wird - ähnlich wie beim „Stadtradeln“ - online auf der Website www.frostpendeln.de vom 01. November 2025 bis zum 28. Februar 2026 ein persönliches Fahrtenbuch geführt. Der Wettbewerbsaspekt soll dabei dazu motivieren, möglichst viele Kilometer auch bei Kälte und Nässe mit dem Fahrrad zurückzulegen, denn auch in den Wintermonaten ist an den meisten Tagen das Pendeln mit dem Fahrrad immer noch sehr gut möglich.

Schon über 2.500 Kilometer hat das bisher nur aus acht Personen bestehende Team im November erradelt – wobei die meisten Fahrten (38%) Freizeitfahrten waren, gefolgt von beruflichen Pendelfahrten (35%).

Es ist weiterhin möglich, beim Frostpendeln zu starten und im Winterradler-Team des Fahrradpendlerclubs teilzunehmen – dazu können sich Interessierte einfach auf der Website www.frostpendeln.de kostenlos ein persönliches Profil anlegen und dann unter dem Reiter „Teams“ das offene Team „ADFC-Winterradeln SchwetzingenPLUS“ beitreten. Kilometer aus dem November können – wenn man sich noch erinnert – gern nachgetragen werden. „Wir freuen uns über alle weiteren Frostpendlerinnen und -pendler, die unser Team unterstützen und sich miteinander messen wollen!“, motiviert Vorstandsbeisitzer Daniel Reuß. Sprecher Georg Ramsch ergänzt: „Beim Frostpendeln gilt grundsätzlich: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur die falsche Kleidung. Mit dem Zwiebelprinzip, also mehreren Lagen übereinander, guten Handschuhen, einem Schlauchschal oder einer Sturmhaube und wasserdichter Überbekleidung ist fast jedes Wetter zu meistern!“

Ortsgruppensprecher Florian Reck, der fast täglich zwischen Oftersheim und Heidelberg pendelt, stimmt zu, dass das Fahrrad auch im Winter unter den richtigen Bedingungen das ideale Fahrzeug für die meisten Pendelwege ist. Der Fahrradaktivist betont aber auch, wie wichtig die richtigen Bedingungen sind: „Das fängt bei einem selbst an: Die richtige Kleidung ist das eine, die Kenntnis der eigenen Fähigkeiten das andere“, mahnt Reck an. „Planen Sie bei Nässe und möglicher Glätte lieber 10 Minuten mehr für einen Weg ein – dasselbe gilt für schlechte Sichtverhältnisse und starken Wind. Diese 10 Minuten können Leben retten oder schwere Verletzungen vermeiden – kommen Sie im Zweifel lieber einen Moment zu spät an als gar nicht!“ Ein besonders gravierendes Problem sehen die Vorsitzenden der ADFC-Ortsgruppe bei der Beleuchtung von Fahrrädern und (zunehmend) E-Rollern. „An manchen Abenden ist fast jedes zweite Fahrrad, das mir begegnet, zu schlecht oder gar nicht beleuchtet“, so Georg Ramsch. Dabei sei „sehen und gesehen werden“ die zentralste Sicherheitsvorkehrung, die man im Straßenverkehr treffen könne. Florian Reck appelliert daher eindringlich: „Fahren Sie im Winter niemals ohne Licht und Reflektoren – auch nicht tagsüber, es wird schneller dunkel oder neblig, als Sie glauben! Ich mache Jahr für Jahr denselben makaberen Witz, er wird aber nicht alt: Wer ohne Licht fährt, hat hoffentlich zumindest einen Organspendeausweis!“ Zusätzliche Sichtbarkeit böten demnach außerdem helle oder reflektierende Kleidung.

Insbesondere Eltern sollten sich ihre Verantwortung noch stärker bewusst machen, ergänzt Beisitzer Daniel Reuß: „Wenn Kinder und Jugendliche auch im Winter zur Schule pendeln, ist das klasse – damit erstrampeln sie sich schon einen Teil der empfohlenen einen Stunde Mindestbewegungszeit, die im Winter schwerer erreicht wird. Aber die richtige Beleuchtung ist einfach ein Sicherheits-Muss!“